Nachhaltig, grün, Sprint
Strategie, Vertrieb

Nachhaltigkeit: Pflicht oder Kür?

Nachhaltigkeit bzw. ESG ist in aller Munde und die Regulatorik stellt auch hier bereits diverse Anforderungen an Banken. Tatsächlich bietet dieses Thema aber für regionale Banken und Sparkassen viele Chancen nach innen und außen.

Porträt Geschäftsführender Partner Andreas Struwe

Autor Andreas Struwe

Datum 23.09.2022

Kategorien Strategie, Vertrieb

Viele Menschen verbinden das Thema Nachhaltigkeit aktuell reflexartig mit einer Dimension von ESG, nämlich mit dem Handlungsfeld Environment, also „Klima & Umwelt“. Dies ist mit dem Blick auf die aktuelle Klimadiskussion und den steigenden Energiepreisen auch verständlich.

Insbesondere für Unternehmen sind aber auch die Dimensionen „Social“ und „Governance“ von hoher Bedeutung, da sie hohe gesellschaftliche Aufmerksamkeit genießen. Das Missachten von ESG-Anforderungen wie Gleichstellung, faire Arbeitsbedingungen und Schutz der Ressourcen kann sich kein Unternehmen leisten.

ESG - Dimensionen

Gesellschaftlich entstehen aus der Thematik Nachhaltigkeit neue bzw. erweiterte Geschäftsmodelle und Produktansätze. Viele Unternehmen entwickeln daraus neue Geschäftspotenziale und nutzen gleichzeitig Effekte zur Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität. Diese positiven Effekte treffen uneingeschränkt auch auf Banken und Sparkassen zu… und das ist tröstlich, denn die Regulatorik schreibt hier sowieso eine intensive Beschäftigung mit ESG vor. Die Stichworte dazu sind z. B. „ESG-Score im Kreditprozess“, „Nachhaltigkeitsbericht“, „ESG in Revision, Compliance, Kapitalplanung…“.

Aus Sicht von innovent sollte man sich dem Thema chancenorientiert nähern und nicht nur die regulatorische Pflicht erfüllen

Chancen durch Nachhaltigkeit

Neben der Erfüllung der regulatorischen Anforderungen ergeben sich automatisch zusätzliche Ertragspotenziale im Vertrieb durch nachhaltige (Anlage)Produkte. Hier lässt sich feststellen, dass die Preiselastizität der Kunden in diesen Produktkategorien höhere ist, als in konventionellen Produkten – gleichzeitig werden durch ESG-Produkte besonders attraktive Kundengruppen angesprochen.

Ein relevanter Hebel zur Reduktion der stetig steigenden Sachkosten ist der optimierte Umgang mit Ressourcen – hier sind insbesondere Energiekosten und Verbrauchsmaterialien sowie Mobilität zu nennen. Ein großer Engpass in vielen Sparkassen und Regionalbanken ist die Gewinnung von qualifizierten und motivierten Mitarbeitenden. Ein überzeugend umgesetztes Nachhaltigkeitskonzept wirkt direkt auf Arbeitgeberattraktivität sowie Mitarbeiterbindung und stellt ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal zum Wettbewerb dar – nach innen und außen!

Umsetzungsbeispiel in einer Regionalbank

Die Bank hat mit Unterstützung von innovent die Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt, indem sämtliche Handlungsfelder und Anforderungen einem strukturierten Soll-Ist-Abgleich unterzogen wurden. Die Herausforderung besteht darin, dass durch Aufsicht oder andere Institutionen kein „fertiges“ Soll-Zielbild vorgegeben wird. Daher moderiert innovent den Bewertungsprozess handlungsfeldbezogen in fünf interdisziplinären Workshops.

Daraus ergibt sich ein konkretes Zielbild zur nachhaltigen Aufstellung der Bank, inkl. Maßnahmen und Handlungsempfehlungen. Die verschiedenen Maßnahmen werden bzgl. Stakeholderwirkung und Erfolgsbeitrag für die Bank bewertet und für die Umsetzung priorisiert. Nach Entscheiderpräsentation wurde ein Umsetzungszeitplan bis zum Jahr 2026 erstellt, der nun bankintern verfolgt und reportet wird. Begleitet wird die Umsetzung durch laufende Kommunikation an die Mitarbeitenden/Gremien und eine schrittweise Vermarktung an die jeweils relevanten Kundengruppen.

Interesse geweckt?

Sie sind gerade dabei, Ihre Bank im Themenfeld Nachhaltigkeit (neu) auszurichten oder interessieren sich für das Thema? Dann nehmen Sie doch einfach Kontakt mit uns auf.

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Credit Aufmacherfoto: RoadLight / pixabay